Modellbahn
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Es fiel mir etwas schwer, diesen Artikel zu schreiben:
Vor
5 Jahren, im Oktober 2004 hatte ich angefangen, diese hier beschriebene
Anlage zu bauen und hatte vollmundig allen Bekannten erklärt: "Das wird ein
Projekt, das mindestens 5 Jahre dauert!"
Es wurde eine "Punktlandung", denn Anfang November 2009 war mit der
Gestaltung des Schrottplatzes im Vordergrund der Anlage alles fertig. Das
Steuerprogramm wurde die ganzen Jahre über ständig erweitert und
verfeinert, und die Züge liefen dadurch immer besser und unfallfreier.
Jeder Besucher war begeistert und schüttelt den Kopf über die Perfektion
in den Abläufen: "Dass so etwas möglich ist.....?"
Und was sollte ich jetzt als nächstes machen???
Für mich galt die ganze Zeit über das Motto: "Der Weg ist
das Ziel" und jetzt war der Weg am Ende.
Mir machte immer das Bauen sehr viel Spaß, das Tüfteln und Finden neuer
Lösungen für alte Probleme.
Man müsste noch mal von vorne anfangen mit einem anderen Konzept, aber ich
hatte nur einen Kellerraum zur Verfügung!
Also alles abreißen und neu machen? Dazu war die Anlage
doch eigentlich zu schade, und so entstand die Idee, sie zu verkaufen.
Wie
das im Detail gehen sollte, wusste ich auch nicht.
Zuerst war aber mal zu klären, ob denn ein Verkauf und
damit ein Transport überhaupt technisch möglich war.
Die Anlage hatte immerhin eine Größe von 4,35m x 3,35m, aber ich hatte von
Anfang an die Möglichkeit vorgesehen, dass sich das linke Segment von
2,60m x 1,70m vom rechten Hauptteil mit 3,35m x 1,75m trennen lässt. Dazu
waren zwar eine Reihe von Kabel zu kennzeichnen und zu durchtrennen, und
etwas Landschaft würde auch beschädigt werden, aber das würde sich in wenigen
Tagen wieder aufbauen lassen. Weiterhin müssten die 7 Stützfüße entfernt werden - auch das
wäre
technisch kein besonderes Problem.
Und dann müssten die beiden Teile hochkant durch die Türen nach draußen
passen. Ich hatte es ausgemessen, und es schienen überall ein paar
Zentimeter Luft zu bleiben.
Wohlan - technisch ginge es also!
Am neuen Aufstellort würde man umgekehrt die Teile wieder zusammen setzen, die Beine erneut befestigen, die durchtrennten Kabel wieder zusammen löten, und dann sollte theoretisch alles wieder laufen. Würde es aber sicher nicht sofort! Und so war ich mir schon im Klaren, noch ein paar Tage Hilfestellung geben zu müssen.
Was wollte ich nun verkaufen?
Sinnvollerweise "nur" die Landschaft.
Die Züge und das gesamte rollende Material konnte ich ja auf meiner nächsten Anlage wieder verwenden.
Das Hintergrundbild zu verkaufen, machte sicher auch keinen Sinn, denn es ist schon ganz genau auf meinen Keller angepasst.
Die verschiedenen vorhandenen Dokumentationen gäbe es gratis dazu.
3.000 Leute haben sich die Anzeige angesehen, 165 hatten sie "auf Beobachtung" stehen - und niemand hat geboten!
Aber drei Interessenten hatten sich gemeldet, wollten die Anlage nachträglich besichtigen, und schon mit dem ersten wurde ich einig. Er hatte obendrein eine angefangene C-Gleis Anlage, die ich ihm im Tausch als "Erstaustattung" für mein neues Projekt gleich mit abgenommen habe.
Und so kam er denn schon wenige Tage später aus 400km Entfernung mit einem viel zu kleinen Auto angefahren. Ich hatte alles vorbereitet, die Anlagenteile getrennt, die losen Teile abgebaut und mit viel Überlegung, Kraft und Glück haben wir doch alles in das Auto hinein bekommen, wobei erstaunlich wenig beschädigt wurde.
So geht sie also dahin!
Fünf Jahre Arbeit, die viel Spaß gemacht haben, sollen nun einen anderen Modellbahner erfreuen. Und ich habe einen leeren Keller und kann gleich ein neues Projekt starten.