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Gestaltung eines Eisenbahn-Hintergrundes

Schichtenaufbau

Vorweg muss ich gestehen, nicht der "große Landschaftsbauer" zu sein. Ich habe mir selbst erst die verschiedenen Techniken beibringen müssen und kann hier nur einige positive Erfahrungen referieren:

Der Bau des Spantengerüstes wurde hinreichend beschrieben. Da man zum Überzug vieler Quadratmeter nicht-sichtbarer Bereiche viel Material benötigt, sollte man möglichst preiswerte Baustoffe verwenden.

Bei mir wurde bei den ersten Versuchen über das Spantengerüst in den zu gestaltenden Abschnitten ein Kleintierdrahtgeflecht aus dem Baumarkt getackert. Der Draht hat quadratische Maschen von 13mm Abstand und ist so steif, dass er sich schön zurechtbiegen lässt. Markante Geländemerkmale wie zusätzliche Bergspitzen wurden durch eine Schaumklotzunterstützung provisorisch in der Form gehalten. Bei den filigranen Anschlüssen von Tunnelportalen und Brücken ist allerdings spezielles Aluminiumgeflecht unschlagbar. An den Stellen braucht man aber auch nicht so viel von dem kostspieligen Material. Da man mit einem Tacker leicht die angesetzte Mauern und Portale beschädigen würde, befestigte ich dort das Aluminiumgewebe mit der Heißklebe-Pistole.

In weiteren Bauabschnitten habe ich dann das Alugeflecht durch ein Kunststoff-Fliegengitter aus dem Baumarkt ersetzt, das es für wenige Euro/qm gibt. Wenn man das mit der Heißklebepistole befestigt, kann man sehr schön und schnell eine "Grundform" schaffen. Für größere Flächen unterstützt man das Geflecht provisorisch mit Schaumstoffstreifen, damit es beim Gipsen nicht zu sehr einfällt.

Und schließlich habe ich im Baumarkt ein Alu-Fliegengitter gefunden in exakt der gleichen Qualität wie vom Fachgeschäft - nur für nur 8,00 Euro/qm und schön gleichmäßig auf eine Hülse gerollt. Das Spezialgewebe vom Modellbahn-Ausrüster war dagegen gefaltet und brach an den Kanten. Diese Alugitter lässt sich ebenfalls sehr schnell mit der Heißklebepistole befestigen. Man bekommt es auch bei ebay.

Wenn ich jetzt "Bilanz ziehe", so ist das Alu-Geflecht für eine schöne Gestaltung am besten geeignet und beim Kauf über das Internet auch nicht teuer. Das Kunststoffgeflecht ist jedoch noch geringfügig preiswerter und lässt sich leichter verarbeiten, doch kann man nicht so schön damit "gestalten", da es sehr weich ist. Probieren Sie einfach selbst, was Ihnen besser gefällt!

Grobes Drahtgewebe gibt die erste Form
Grobes Drahtgewebe gibt die erste Form
Ein Betttuch verhindert, dass der Gips durchfällt
Ein Betttuch verhindert, dass der Gips durchfällt
erste Lage Gips zum Stabilisieren
erste Lage Gips zum Stabilisieren
Feinarbeit mit Stemmeisen
Feinarbeit mit Stemmeisen
Links ist ein großer Naturstein provisorisch befestigt
Links ist ein großer Naturstein provisorisch befestigt
Die Anschlüsse werden mit Alu-Geflecht modelliert
Die Anschlüsse werden mit Alu-Geflecht modelliert
Wieder wird alles mit Gips überzogen und modelliert
Wieder wird alles mit Gips überzogen und modelliert
nach der Farbbehandlung
hell streichen, dunkel lasieren, weiß granieren
nach dem Begrasen und Bepflanzen
Begrasen und Bepflanzen

See, Wasserfall und Fluss


Gebirgsbach


Nov 2007


Wochenendhaus auf dem Mannloch


Bauabschnitt fertig - Dez 2007


mit Kunststoff-Fliegengitter
kann man noch besser formen

 


aber richtig gut geht Fliegendraht

 

Bei Verwendung von Aluminiumgeflecht, das sehr weich ist, bringe ich erst mit einem Pinsel eine dünnflüssige Gipsschicht auf und nach dem Trocknen die eigentliche Deckschicht, die dann nicht mehr durch die Maschen fällt. Ich nehme einen Gips aus dem Baumarkt (30KG für etwa 7.-- Euro), den man schon etwas dicker aufbringen sollte. Achten Sie unbedingt darauf, kein schnell trocknendes Material zu nehmen sondern ausdrücklich "Ansetzgips" (z. Bsp. Knauf 3110). Mit solchem Material haben Sie jeweils etwa 45 Minuten Zeit zum Gestalten, bevor der Gips anfängt hart zu werden.

Die "Experten" empfehlen Schichtdicken von etwa 10 mm Gips. Ich halte das für viel zu viel und nur für professionelle Schauanlagen für notwendig, auf denen man auch schon mal herum laufen muss. Ich mache den Gips im allgemeinen höchstens halb so dick - dann wird die Anlage auch nicht so schwer. Man legt ja eher selten seine 10 KG Spaltaxt auf den Berghängen ab.....!

Ein Tipp ist noch, während des Gipsens von unten mit einer starken Taschenlampe die Flächen an zu leuchten. Dann sieht man sofort die dünnen Stellen und Löcher und kann noch eine Schicht mehr auftragen.

Felsen gestalten

Wenn Sie Felsen selbst modellieren wollen, können Sie sich dazu eine Masse aus zwei Teilen Gips und einem Teil feinem Sägemehl anrühren. Durch den Sägemehlzusatz ist die Masse nicht ganz so schwer und lässt sich später besser bearbeiten. So lassen sich (theoretisch!) sehr schöne Formen und Oberflächen erzielen. Es empfiehlt sich, bei allen ähnlichen "Mixturen" einen Tropfen Spülmittel hinzu zu geben, um die Oberflächenspannung des Wassers aufzuheben. Was bei Spezialfirmen als "Felsen-Modelliermasse" angeboten wird, dürfte auch so ähnlich aufgebaut sein.

Und dann folgt das eigentliche Modellieren der Felsstrukturen. Ich wollte es getreu dem Vorschlag von Bernhard Stein nach der Methode "Michelangelo" machen.
Der hat schließlich die berühmte "Venus von Milo" dadurch geschaffen, dass er einen massiven Marmorblock genommen und alles weg geschlagen hat, was nicht nach Venus aussah.... 
Also habe ich mit einem Palettmesser aus dem hart werdenden Gips alles weggekratzt, was nicht nach Felsstrukturen aussah. Und was war das Ergebnis?:
"Zerkratzter Gips!" - Irgendeinen Unterschied zwischen mir und Michelangelo scheint es doch zu geben!

Nun habe ich in den noch feuchten Gips schön geformte Steine, die ich mir bei Spaziergängen gesucht hatte , mit eingebaut. (Fahren Sie mal ans Nordkap - dort finden Sie wunderschönes Vulkangestein!) Von der Firma NOCH gibt es außerdem Hartschaumfelsen, die ich auch mit aufgebracht und hell gestrichen habe - Originalsteine aus einem Steinbruch sind aber eigentlich genauso schön - die Hartschaumfelsen kaufe ich deshalb nicht wieder.

Vor allem aber gibt es von NOCH Formen zum Gießen von Felsstrukturen. Mit wenigen solcher Formen kann man sich eine Menge unterschiedlicher Felsen (aus reinem Gips ohne Sägemehlzusatz) selbst herstellen, und auf die Geländestruktur aufbringen - und dann wird es tatsächlich eine Felslandschaft!

Gerade diese Gipsformen von NOCH stellten sich im Laufe der Arbeit als sehr nützlich heraus, um glaubwürdige Felsstrukturen zu schaffen. Beim nächsten Bauabschnitt habe ich große Brocken aus diesen Formen direkt auf das Draht- / Alugeflecht mit einem dicken Gipsbatzen befestigt und dann nur die Zwischenräume ausgefüllt. So entstanden sehr schöne, realistische Felswände.

Wenn Sie auf bereits getrockneten Untergrund weitere Gipsteile oder andere Gips-Batzen aufsetzen - schließlich können Sie die Masse von Material sowieso nur in vielen einzelnen Schritten aufbringen -, so sollten Sie anschließend immer mit einem nassen Pinsel die Übergänge versäubern. Die Natur sieht auch nicht so aus, als sei sie mit einem Palettmesser gestaltet....

Zur Vermeidung von Wiederholungen breche ich manche der gegossenen "Felsen" in mehrere Stücke und verdrehe die Stücke beim Aufbringen. Tunnelportale und Stützmauern werden dabei mit schwach klebendem Tesakrepp geschützt, um sie nicht voll zu kleckern.

Also - ich muss leider zugeben, wirklich kein Michelangelo zu sein und kann keine Felsen aus dem Vollen heraus schaffen. Somit versuche ich auch gar nicht erst, Felsen aus Hartschaum ("Puren" oder "Modur") zu gestalten. Zum Einen kriege ich das wahrscheinlich nicht ordentlich hin und zum anderen bleibt deren Oberfläche wohl sehr weich und empfindlich. Aber massenhaft Felsen in Gipsformen zu gießen und daraus eine Landschaft zu bauen - das geht wirklich gut und ist nicht schwer. Probieren Sie es ruhig aus!

Um glaubwürdige Felsstrukturen zu bauen, sollten Sie sich vorher in der Landschaft übrigens ein paar markante Formationen fotografieren - sie sehen in der Natur immer anders aus als in der Erinnerung!

Hier noch Bilder aus dem nächsten Bauabschnitt, bei denen man den "Fortschritt" meiner Basteleien erkennen kann - beim linken und mittleren Beispiel handelt es sich um Abschnitte, die außerhalb der Anlage in der Werkstatt entstanden und später aufgesetzt wurden. Bei der Kohlenmine sieht man die Sägekante des Mannlochs, das sich an das Diorama anschließt.


Das war der erste Versuch:
"Zerkratzter Gips"


Hier der Bau der Fortsetzung:
"Kohlenmine" mit Noch Felsformen


zum Einbau von Tunnelportalen
sollte man sie abkleben

Gipsformen verwenden

Außer für Felsen gibt es auch schöne Gipsformen für Mauerwerke, Straßen, Tunnel, Betonteile etc. Sehr detailliert und schön zu verarbeiten sind diejenigen von der Werkstatt Spörle. Die Leute haben zwar keine eigene Webseite, sind aber über eMail erreichbar. Man verschickt dort auch einen aktuellen Katalog.

Zuerst ist die Anschaffung eines größeren Formensatzes sicher etwas kostspielig, aber da man beliebig viele Abgüsse machen kann, lohnt es meist dennoch. Am besten tut man sich zu mehreren Modellbauern zusammen - so bekommt man die größte Abwechslung, und so habe ich es bei meiner Nachfolgeanlage auch gemacht.  Ein Modellbahnkollege hatte eine Reihe von Spörle-Formen, ich habe noch ein paar dazu gekauft, und dann hat er meine Felsformen benutzt und ich seine Bruchsteinformen. So enthält die neue Anlage mindestens 500 Gipsteile vom großen Tunnelportal bis zu kleinen Gesimsen. Haben Sie vielleicht auch ein paar interessante Formen und möchten tauschen? 

Das Herstellen der Gipsteile ist ganz einfach und wird genau in einer umfangreichen Anleitung beschrieben, die der Lieferung der Formen beiliegt. Man braucht hierzu "normalen", also schnell aushärtenden Gips - keinen "Ansetzgips"! Damit würde die Trockenzeit zu lange dauern.

In Foren wird immer wieder beschrieben, dass die Farbgebung so schwierig sei, weil das Material die Farbe sofort aufsaugt. Das vermeide ich, indem ich die gründlich getrockneten Teile (ein bis zwei Wochen - je nach Materialstärke!) vorher komplett in Tiefengrund eintauche, so dass sie sich damit vollsaugen. Nach dem erneuten Trocknen (wieder eine Woche!) ist auch die Oberfläche nicht mehr so kratzempfindlich und das ganze Bauteil ist deutlich stabiler geworden. Es kann jetzt gut farblich behandelt werden. 

Gips-PortalAm besten kauft man sich gleich einen 5 Ltr. Kanister Tiefengrund und verwendet einen tiefen Teller, in den man die Teile eintaucht. Der rohe Gips ist nämlich unglaublich saugfähig.

Man sollte sich immer ein paar Teile in Reserve gießen, um daran zu üben. Wenn man es dann raus hat, entstehen so sehr schöne Geländestrukturen.

Der folgende Tipp kam für mich persönlich zu spät, aber Sie können ihn ausprobieren:
Es gibt einen Werkstoff names ¨Keraflott¨. Das ist flüssige Kermaik, die sich wie Gips verarbeiten lässt aber sehr  hart wird. Das wäre zweifellos ein deutlicher Vorteil gegenüber Gips. 5KG bekommt man für etwa 15,00 Euro, und mit 5 KG kann man eine Menge Mauerplatten herstellen.
Googeln Sie mal nach dem Material!

Wenn alles durchgetrocknet ist, erfolgt eine farbliche Behandlung wie unten bei den Felsen beschrieben. Dann kann man mit der guten alten Laubsäge die Teile zurecht stutzen und beliebig zusammen setzen. Der Rohbau des Tunnelportals rechts besteht z. Bsp. aus 26 verschiedenen Gipsteilen!

Viel Spaß hat es auch gemacht, aus Mauerplatten eine Burgruine zu bauen. Das sieht viel realistischer aus als aus Kunststoff, man kann seine eigene Phantasie ausleben und obendrein kostet es fast nichts!

Farbgebung

Wenn Sie mit dem Ergebnis Ihrer Landschaftsgestaltung  schließlich zufrieden sind, streichen Sie die ganze Gipsoberfläche satt mit Tiefengrund ein, weil das Material sonst zu saugfähig ist. Dadurch werden auch die von Ihnen heraus gearbeiteten Felsstrukturen gefestigt. Dieser Arbeitsschritt ist ganz wichtig, und Sie haben sich ja wohl schon 5 Liter von dem Zeug gekauft -  s.o.! Ich habe immer ungefärbten, also weißen Gips verarbeitet, da man sehr viel Abtönfarbe benötigen würde, um eine ausreichende Durchfärbung zu erreichen. 

Es werden die Felspartien zuerst mit der hellsten Fels-Grundfarbe überzogen, die es in der Natur gibt - also vermutlich ein sehr helles Grau - fast weiß. (Ich habe dazu ausschließlich mit Abtönfarben aus dem Baumarkt gearbeitet.)
Nach dem Trocknen der ersten Farbschicht mischen Sie sich die dunkelste Felsfarbe, die Sie verwenden wollen - ein braun-schwarz vermutlich aber nicht zu dunkel. Nehmen Sie bloß kein reines Schwarz, das sieht traurig aus! Und verdünnen Sie die Farbe mit etwas Wasser, damit sie nicht zu stark deckt. Damit überziehen Sie dann die Felspartien und gehen nach etwa 15 Minuten mit einem nassen Schwamm darüber, um fast alles wieder abzuwischen. Stellen Sie sich einen Wassereimer daneben und decken Sie alles ringsum gut ab, denn diese Arbeit artet leicht in eine "Sauerei" aus.... (ein Overall über der Sonntagshose erspart Ärger mit Ihrer Partnerin!)

Mit Hilfe Ihres Schwamms und viel Wasser können Sie also sehr schön die Felsoberflächen gestalten. Das macht richtig Spaß, weil man sofort die Veränderungen sieht. Nach dem Trocknen wiederholen Sie den Vorgang mit einer mittel-hellen Farbe, einem braun-beige. Und zum Schluss gehen Sie mit einem fast trockenen Farbpinsel mit heller Farbe über die vorspringenden Partien und setzen ein paar "Lichter" ("granieren") - aber nur hauchdünn! 

Ich habe das ganze Verfahren zuerst mit einem unwichtigen Hintergrundbereich geübt und schon der zweite Versuch gelingt deutlich besser. Es ist wirklich nicht schwer!

Wenn Sie eine steile Felswand gebaut haben, vergessen Sie nicht den "Schuttkegel" aus echten kleinen Steinen am Fuß der Wand! Die Steinchen befestigen Sie mit einem Gemisch aus Weißleim und Wasser, das Sie großzügig darüber sprühen oder gießen. Passende Steine finden Sie in einem Eimer Split vom Straßenbau! Achten Sie aber bei der Auswahl der Steine des Schuttkegels auf deren Farbe. Sie sollen schließlich aus den darüber liegenden Feldpartien heraus gebrochen sein und müssen also eine ähnliche Farbe haben! Und anschließend auch die mit heller Farbe granieren!

In gleicher Weise wie die Felsen färben Sie die Vegetationsflächen braun ein und gehen anschließend mit Ihrem Schwamm und/oder trockenem Pinsel daran, alle Farbflächen ungleichmäßig zu gestalten. Keine Wiese und kein Waldboden sieht in der Natur schließlich so gleichmäßig aus wie ein unbearbeiteter Farbüberzug!

Modellbahn-Erde

Mindestens die Waldstücke und -wege werden mit "Modellbahn-Erde" bestreut. Man nimmt dazu trockene Naturerde - am besten aus verschiedenen Stellen im Garten - und entkeimt sie im Backofen bei 200 Grad. Dann schüttet man sie durch ein grobes Sieb und erhält sehr feinkörnige "Erde im Maßstab 1:87", die obendrein nichts kostet. Die Reste im Sieb können Sie ebenfalls aufbewahren und daraus "Unterholz" gestalten.
Weißleim mit Wasser und einem Tropfen Spülmittel dient zum Befestigen des Materials. Wer will, kann noch mit einem Modelltraktor Reifenspuren erzeugen.

Diese "Selbstbau-Erde" ist wirklich ein schönes Baumaterial! Man kann damit auch Unebenheiten überdecken, denn was nichts kostet, muss nicht sparsam verwendet werden! 

Inzwischen streue ich auch alle Flächen vorher damit ein, die nachträglich begrünt werden sollen. Dann verwende ich die Grasmischung bewusst sparsam, so dass immer wieder die Erde durchschimmert. Das sieht realistischer aus als eine rein grüne Fläche.


 

Bepflanzung

Felsen wirken viel natürlicher, wenn immer mal wieder etwas Grün dazwischen zu sehen ist, kleine Bäumchen, Grasbüschel etc. Man kann sich billig aus grünem Streumaterial, einem Tropfen Spülmittel, Weißleim und Wasser eine Masse zusammenmischen, die mit einem kleinen Pinsel in allen Felsritzen für Belebung sorgt. Von verschiedenen Herstellern gibt es "Foliage", die man in kleine Krümel reißen und als Büsche pflanzen kann.

Besser jedoch ging es, als ich mir in einem "Akt von finanziellem Größenwahn" einen Noch-"Grasmaster" zugelegt habe. (Das Gerät kann man bei Fachhändlern auch tageweise mieten.) Damit kann man sehr schöne Wiesen erzeugen in verschiedenen Farben mit entsprechendem Begrasungsmaterial von "Noch" und anderen: Frühlings- Sommer- Blumenwiesen-Imitat u.a. Beim Nachfüllen des Grasmasters verwenden Sie jeweils andere Farben, damit ein abwechslungsreiches Bild entsteht. An Gewässern verwenden Sie Schilfgras, Wildgras etc. Man kann schon reichlich Geld dafür ausgeben!

Als Leim habe ich normalen Holzleim verwendet, 1:0,5 mit Wasser verdünnt, einem "halben Tropfen" Spülmittel und - ein paar Körnern Salz. Das Salz verbessert die elektrische Leitfähigkeit und scheint mir die Arbeit mit dem Grasmaster deutlich zu vereinfachen. Streichen Sie den Untergrund satt ein, und schütteln Sie leicht die Flocken aus dem Gerät.

Sie können mit dem Material ruhig großzügig umgehen, denn schon kurz nach dem Aufbringen saugen Sie das überschießende Gras wieder ab, in dem Sie vor den Staubsauger ein Tuch, Nylonstrumpf o.ä. halten. Damit fangen Sie alle überschüssigen Flocken wieder auf und können sie erneut verwenden.
Der Grasmaster ist "wirklich gut!", so gut, dass ich das früher fertig gestellte Diorama, die linke Bergspitze, noch einmal "nachbegrünt" habe.

Die ganze Landschaft "lebt" im wahrsten Sinne des Wortes von der Vegetation. Das brauchen durchaus keine großen "Solitärgehölze" zu sein, sondern viele kleine Tannen, die den ganzen Anlagehintergrund bewachsen, sehen sehr natürlich aus. Stellen Sie sich eine Waldfläche vor, die Sie von einem Aussichtspunkt aus betrachten, und so sollte es auch bei Ihnen werden!
Mit Holzleim kann man sehr schnell und kreativ die Landschaft "bepflanzen".
Stecktannensortimente z. Bsp. von Busch sind eine preiswerte und schöne Lösung Ihrer Vegetationsprobleme.

Merkwürdigerweise sind oft die Farben der Bäume unnatürlich grell-grün. Da hilft dann ein "Übernebeln" mit dunkel-grüner oder stark verdünnter schwarzer Farbe aus der Airbrush-Pistole oder einer Lack-Sprühdose. Damit sieht alles gleich viel besser aus. Mit einer Airbrush Pistole kann man auch einheitlich grüne Flächen etwas nachdunkeln und damit echter aussehen lassen. Einfach nur etwas drüber nebeln!

Zum Schluss kann man noch überall kleine Steinchen verteilen, wie Felsen, die teilweise aus den Wiesen ragen. Auch hier wieder sind stark gezeichnete Granitsteine gut geeignet. Machen Sie doch mal Urlaub in Skandinavien! 

Ein Meister im Herstellen von Felsen und im anschließenden Begrünen ist sicher Ralf Büker. Die von ihm verwendeten Materialien sind nicht ganz billig aber sehr gut, und vor allem hat er unglaubliche Sorgfalt und Liebe zur Gestaltung aufgewendet! Ich versuche es bei meiner zweiten Anlage wenigstens, ihm ein wenig nachzukommen.   Lesen Sie mal auf seiner Webseite nach, wie man schöne Landschaften gestaltet. Besser kann ich es auch nicht beschreiben.

Noch ein Wort zur Farbgebung von Modellhäuschen:
Nach meinem persönlichen Empfinden sehen viele Anlagen "suboptimal" aus durch schreiend bunte und glänzende Plastikhäuschen. So ist das aber nicht in der Natur, und ganz besonders bei Anlagen, die vor 1970 "spielen", sollten die Häuser so sein wie sie in der Natur damals waren: "Total verdreckt"!
Ich kann mich noch erinnern, wie ich als Kind durchs Ruhrgebiet gefahren bin: Die Häuser waren alle schwarz - schwarz vor Dreck und Ruß! 

So drastisch muss man es nicht nachmachen, aber jedes Plastikmodell sollte ausnahmslos farblich gealtert sein mit mattem Sprühlack oder ganz einfach aufgespühter, verdünnter Abtönfarbe. Glänzend knallrote Dächer sind einfach nur ein Graus!

Einschottern

Zu dem Thema hatte ich viel gelesen und immer wieder die Feststellung, wie schwierig das doch alles sei. Ich habe eine einfache Lösung, die bei K-Gleisen sehr gut funktioniert:

Die Unterlage der Schienen wird mit rostbrauner Abtönfarbe gestrichen, bevor die Gleise verlegt werden. Die Schienenflanken erhalten mit einem feinen Pinsel eine rostfarbene Lackierung. Anschließend mit einem Lappen und Verdünnung die Schienenköpfe und den oberen Teil der Innenflanke wieder reinigen!
Aber nehmen Sie keinen Original-Farbton "rost" - der erscheint mir viel zu rötlich und zu grell. Ich habe die Farbe mit etwas Grau abgetönt.

Zum eigentlichen Einschottern wird feiner Basalt in rot oder grau (oder fleckig gemischt) so auf die Schienen gestreut und zwar recht dünn, so dass die Schienenunterlage gerade bedeckt ist. Die Weichen werden komplett ausgespart. Ein Filmdöschen eignet sich gut als Dosierhilfe.
Mit einem alten weichen Rasierpinsel wischt man die Steinchen von den Schwellen herunter in die Zwischenräume und schiebt seitlich verstreuten Basalt an die Gleistrasse zurück. Wenn man an langen geraden Strecken eine gerade Böschungskante haben will, klebt man vorher einen Streifen Tesakrepp neben die Schiene.
Danach kommt eine große Einwegspritze zum Einsatz für einen dauerelastischen Schotterkleber z. Bsp. von IMT. Nehmen sie kein Weißleim-Wasser-Gemisch, denn es wird steinhart und leitet sehr viel Schall von der Bahn in den Unterbau. Zur Verbesserung der Fließfähigkeit habe ich den Kleber 1:2 mit Wasser verdünnt und einen Tropfen Spülmittel zugesetzt. Achtung: Der Kleber hat nur eine begrenzte Haltbarkeit - angegeben sind 6 Monate.

Die Gleise werden mit der großen Spritze gut benetzt und die Schienenköpfe und Innenflanken anschließend mit einem feuchten Lappen wieder sauber gewischt.  Nach dem Trocknen ist alles fest und fertig.
Selbst ausbessern und nachschottern geht einfach: Die fehlenden Stellen nachstreuen und mit dem Schotterkleber voll tropfen lassen.

Wichtig:
Am Schluss mit Taschenlampe und Lupe die Schienen absuchen, ob irgendwo ein Steinchen auf den Schwellen und besonders an den Pu-Ko's festgeklebt ist. Das kann den Schleifer anheben und muss abgekratzt werden, sonst bleiben die Loks an der Stelle stehen. Und die Gleisschrauben können Sie auch wieder heraus drehen und wieder verwenden. Die brauchen Sie nicht mehr an eingeschotterten Stellen.

Das ganze Verfahren dauert wahrhaftig nicht lange und sieht sehr realistisch aus - zumal wenn Sie verschieden farbiges Schottermaterial verwenden. Neuer Schotter ist in der Natur im allgemeinen grau, im Laufe der Jahre wird er durch Flugrost rötlich. Ansonsten nehmen Sie schwarze Pulverfarbe und erzeugen damit das natürlich fleckige Aussehen.

Experten mit einer Airbrush-Pistole können jetzt noch einen Hauch von Rostfarbe über den Gleiskörper sprühen - und die Köpfe wieder abwischen!


Anti-Dröhn-Maßnahmen

Trotz dauerelastischem Kleber war es aber unüberhörbar, dass die eingeschotterten Trassen zu einem deutlich lauteren Zuggeräusch führten als vorher. Der Schall überträgt sich eben doch großflächig auf die Trassen, die als Resonanzboden wirken. Da hilft es auch wenig, nach dem Einschottern die Gleisschrauben wieder heraus zu drehen, was man durchaus machen kann, um Geld zu sparen.
Was tun?

Zuerst muss man sich klar machen, dass der Lärm nicht unmittelbar von Loks und Wagen kommt. Wenn Sie ein paar Gleise auf den Teppich legen und einen Zug drauf setzen, fährt der fast geräuschlos. Aber er erzeugt unvermeidlich Vibrationen, und die bleiben beim Teppich unhörbar, lassen aber eine fest eingebaute Schiene erheblich aufdröhnen. Alle meine Versuche mit Korkunterlage, Hartschaum, Schaumgummi haben hier keine deutliche Schallreduzierung gebracht. Ich habe da etwas resigniert.

Im KFZ-Bedarf gibt es "Unterbodenschutz mit Antidröhn-Eigenschaften" (z. Bsp. HOLTS Unterbodenschutz"), eine bitumenähnliche Masse in großen Dosen (1000ml für 7,-- Euro). Das Zeug können Sie mit einem Spachtel dick von unten unter Ihre Trassen schmieren. Es sollte mindestens 2mm dick auftragen, die Dose reicht also gerade für 1/2 Quadratmeter! Und weil man das schlecht in einem Arbeitsgang hinkriegt, streicht man eben zweimal.

Zwar ist das Ganze keine sehr angenehme Arbeit (alles ringsum mit Zeitungen abdecken und sich selbst am besten auch!), aber nach dem Durchtrocknen der Masse ist der Lärm spürbar reduziert. Noch immer nicht so leise wie vor dem Einschottern aber eben besser.

Mehr kann ich zu dem Thema auch nicht beisteuern.
 

Wasser

Das "Herstellen" glaubhafter Wasserflächen schien mir erst besonders schwierig, ist es aber nicht. Ich habe in Hintergrund der Anlage einen Bergsee angelegt, von dem ein großer Wasserfall in einen Fluss mündet, der noch von einem Seitenarm aus dem "Gebirge" gespeist wird.

Die Anschlüsse werden mit Alu-Geflecht modelliert
Wasserfall
 


ein kleiner Badesee im Tal

 

Der See war zuerst eine genau waagerecht eingebaute Sperrholzplatte. Die Stütze davor soll der spätere Wasserfall werden. Mit Gips wurde auf der Platte das Ufer modelliert und der Untergrund dunkel grün-braun gestrichen. Gelbe, sandfarbene Flecken am Ufer wie am Grund zeigen Sandbänke. Ein großer und einige kleine Steine gehören in jeden Bergsee. Dann wurde Harz angerührt - ich habe natürlich das Flugzeugbauharz aus meiner eigenen Firma genommen. Man bekommt es im Flugzeugbedarfshandel oder in Modellbauläden. Das Harz hat eine leicht blaue Einfärbung. Zuerst ist es dickflüssig, aber beim Aushärten verteilt es sich völlig gleichmäßig in alle Ecken.
Da immer irgendwo haarfeine Risse im Gips sind, muss man zuerst die Fläche einmal einpinseln und hart werden lassen. Danach aber bildete sich schon mit dem ersten "Guss" eines halben Joghurtbechers eine spiegelnde Seenfläche. Da der See einen Auslauf mit Wasserfall bekommen sollte, musste dort heraus laufendes Harz aufgefangen werden. Nach 12 Stunden Aushärtung ist das Harz so fest, dass Eindrücke bestehen bleiben. Man hätte jetzt Wellen modellieren können, was ich aber hier nicht gemacht habe. Ein Waldsee bei Windstille ist eben glatt.

Schwieriger war der Wasserfall:
Aus dem Auslauf eines echten Falles schießt das Wasser nach vorn und dann in einem Bogen nach unten. In gleicher Weise breitet es sich nach den Seiten aus und alles ringsum ist von sprühendem Wasser  durchnässt.
Also wurde erstmal der Hintergrund mit Harz eingestrichen, damit er glänzt.
Nun muss das Wasser ein "Korsett" bekommen, sonst bildet es keinen Bogen. Ein Schaumstoffklotz von 10 x 22cm wurde im Querschnitt parabelförmig geschliffen, mit Folie bedeckt und mit 2 Lagen Glasgewebe 120gr/qm - getränkt mit viel Harz - belegt. Nach dem Aushärten kann man die Folie abziehen und hat eine gebogene Fläche in der Form fallenden Wassers. Daraus wurde ein Streifen geschnitten, oben so breit wie der Auslauf und dann nach beiden Seiten ebenfalls parabelförmig breiter werdend. Der Streifen wurde eingepasst und mit Harz angeheftet.
Um auf diese gebogene Platte "Wasser" aufzubringen, kann man nicht normales Harz verwenden, denn das fließt vollständig nach unten weg in den Untersee. Man muss das Harz mit Baumwollflocken andicken bis zur Konsistenz weicher Butter und die Masse mit einem Holzspatel auf der Platte verteilen.

Nach dem Aushärten habe ich eine weitere Portion angedicktes Harz angerührt aber jetzt so fest wie kristallisierter Honig. Mit dem kann man die Wasserspritzer beinahe einzeln auftragen. Zum Schluss wird das Ganze mit etwas weißem Lack übergehaucht (graniert)........und schon hört man den Wasserfall beinahe rauschen! 

Der Gebirgsbach nebenan geht so ähnlich:

Die "Mumpe", das eingedickte Harz bildet die Stromschnellen, und etwas weißer Lack hebt sie noch stärker hervor. Steine beim Einlauf in den "großen Fluss" sorgen für zusätzliche Strudel....

Strich

Bei meinem nächsten Projekt galt es, eine Gebirgsklamm zu realisieren. Es sollte undbedingt auf relativ kleiner Fläche eine laufende Sägemühle stehen, und dazu musste ein Bach her, der möglichst realistisch aussehen sollte. Angesichts der Höhenunterschiede ging das nur mit einem Wasserfall und neben der Mühle einer tiefen Gebirgsklamm.

Natürlich ist eine solche Klamm so eng, dass man sie eigentlich nicht bauen, auf jeden Fall nicht am Grund gestalten und bemalen kann. Da kommt kein Pinsel mehr rein. Die Lösung ging so: 

Der Boden der Klamm und die rechte Seitenwand besteht aus 5mm Hartschaum. An die Seitenwand wurden Gipsfelsen aus meinen Noch-Gipsformen geklebt. Dabei ist es wichtig, immer wieder die großen Stücke zu zersägen und zurecht zu brechen, damit keine sich wiederholenden Strukturen entstehen. Dann wurde die linke Seite der Klamm aus Hartschaum gebildet, aber nur so hoch, dass man schon Gipsfelsen ankleben kann aber noch mit dem Pinsel an alles heran kommt. Passende Felsstücke werden ausgesucht , Steine auf den Boden des "Flusses" geklebt und dann alles in der bewährten Weise mit Tiefengrund und weißer Farbe bemalt und dann mit hellbrauner und fast schwarzer Farbe bemalt und nass wieder abgewischt. 

Die ebenfalls so behandelten Felsbrocken der linken Seite werden genauso an die Schaumwand angeklebt, und damit ist die Form der Klamm schon fertig und bemalt.
Jetzt kommt das Gießen - immer einen halben Yoghurtbecher voll Harz in den Obersee geschüttet und beobachtet, wie es unten in der Klamm nach 10 Minuten heraus kommt. Da anschließend ein kleiner Fluss weiter durch die Anlage führt, konnte sich das Harz in den nächsten Stunden verteilen und kam schließlich einen vollen Meter von der Eingießstelle zur Ruhe.
So entstand Schicht auf Schicht das Gebirgswasser einschließlich des Abzweigs zur Sägemühle.
Am Ende kommt wieder die dicke Mumpe zum Einsatz - mehr Baumwollflocken als Harz ohne jede Fließfähigkeit. Damit werden Wasserfall und alle Strudel und Wirbel gestaltet, die erst mit dem Überzug aus weißem Lack richtig zur Geltung kommen. 

Das Ganze sieht jedenfalls recht realistisch aus, wie man es im Gebirge an verschiedenen Stellen in der Natur sieht.  

Wildwasser

w

W


 

Dioramenbau

Ich habe schon darauf hingewiesen, dass Sie so oft wie möglich Landschaftsteile der Anlage am Basteltisch bauen sollten.

Deshalb sind meine Bergspitzen abnehmbar gewesen und erst in fertigem Zustand endgültig auf der Anlage befestigt worden. Aber auch "im Tal" kann man ganze Landschafts- oder Stadtteile auf einer Sperrholzplatte von 1mm Stärke vorfabrizieren und liebevoll in Ruhe und ohne Rückenschmerzen und Verrenkungen gestalten.

Erst wenn alles fertig ist, wird das Teil endgültig auf die Anlage gebracht und die Übergänge verspachtelt. So kann man viele kleine Szenerien wie Schrottplätze, Biergärten, Bahnhofs-Vorplätze etc. separat modellieren.
Und wenn man - wie im rechten Bild - das Modul hochkant stellt, kann man viel einfacher die vielen Anschlüsse anbringen. Man muss nur die Drähte vorher genau planen und beim Anbringen kennzeichnen. Bei dem Teil handelt es sich um den rechten Bergbahnhof, wobei die Platte an den Stellen, wo Gleise verlaufen, dick mit Anti-Dröhnmasse (s.o.!) beschichtet wurde.


 

Beleuchtung

Meine zwei großen Transformatoren der alten Anlage haben zum Glück reichlich Reserven für eine umfangreiche Beleuchtung der Anlage, besonders der Häuser und der dicke Ringkern-Trafo der neuen Anlage hat diese Reserven auch. Hier kann ich einen lustigen Einkaufstipp geben:
Am 27.12. jeden Jahres finden Sie in Baumärkten Restposten von Weihnachtsbaum-Lichterketten - möglichst noch in beschädigter Verpackung. Ich habe mir ein paar Ketten mit je 20 Lichtern gekauft, so dass also jedes Lämpchen 12 Volt der 240 Volt Lichtspannung nimmt. Jede Kette kostete genau 1,-- Euro - die einzelne Lampe also gerade mal je 5 Cent. Wenn Sie auf die Weise moderne LED-Ketten kaufen, wird das einzelne Leuchtmittel sogar noch billiger.

Für den Stromkreis von 12 Volt habe ich eine eigene Ringleitung von einem alten Extra-Trafo in die Anlage gelegt und kann damit reichlich Häuser und Bahnhöfe von innen beleuchten. Bei der neuen Anlage ist das eine 18V-Leitung geworden.

Meist ist ja eine Papierschablone bei den Häusern dabei mit aufgedruckten Fenstern, die innerhalb des Hauses eingesteckt wird. Den durchscheinenden Effekt kann man verstärken mit einem Tropfen Salatöl auf der Rückseite des Papiers.
Wenn eine solche Schablone nicht mitgeliefert wird, muss man die Dächer und Wände der Häuschen in jedem Fall während des Zusammenbaus von innen mit schwarzer Farbe streichen, um das Durchscheinen des Lichtes zu vermeiden. Am besten ist ein Anstrich mit Abtönfarbe vor Baubeginn am Spritzling und ein zweiter beim "Richtfest", wenn man die Farbe auch in die Mauerfugen laufen lassen kann. Es sieht wirklich nicht schön aus, wenn Licht durch Wände, Dächer und Türen schimmert!

Die Beleuchtung für Bahnsteige und andere offen einsehbare Stellen mache ich ähnlich wie die Waggonbeleuchtung mit gelben LED's. Dafür habe ich einen weiteren separat schaltbaren Stromkreis von 18Volt stabilisierter Gleichspannung durch die Anlage gezogen. Sie lässt sich leicht mit Hilfe eines Gleichrichters, Elkos und eines 7812 Festspannungsreglers mit Vorwiderstand aus der 16 bzw. 18 Volt Wechselspannung des Trafos realisieren. Der Regler schafft maximal ein Ampere und ist somit ausreichend für bis zu 100 Ketten zu je 5 LED's. Mit solchen versteckten LED's kann man schöne indirekte Beleuchtungen bauen, bei denen man die Lichtquelle selbst nicht sieht - z. Bsp. auf Bahnsteigen. Auch die Beleuchtung kleiner Berghütten ist damit viel realistischer möglich als mit einer Glühlampe. 

Mit den inzwischen (2017) bei Reichelt verfügbaren LED-Streifen (300 LED's auf 5 m Länge für 4,60 Euro!) kann man die schönsten Lichteffekte erzielen.

Lautsprecher und 6 Lämpchen im BahnhofIm nächsten Jahr - 27.12.2005 - hatte ich dann noch eine Lichterkette von 10 Lämpchen zu je 24Volt erworben (0,70 Euro!), um sie als Kontrollleuchten für Digitalstrom zu verwenden. Drei Lämpchen zeigen ständig die Spannung an der Steuerzentrale und den Boostern an, und wenn sie dunkel werden, ist die Belastung zu hoch (außer bei Kurzschluss ist das noch nie passiert!).

Eine weitere Lichterkette mit 40 Lämpchen zu je 6 Volt (1,70 Euro!) dient der Beleuchtung größerer Häuser. Immer zwei Stück in Reihe am 12 Volt Trafo oder 3 Stück in Reihe am 16Volt Trafo geben ein gleichmäßigeres Licht als eine einzelne 12V Lampe. Meist reicht es zur Befestigung aus, ein Loch von 10mm in die Platte zu bohren und von oben den Sockel mit der Weihnachtsbaumkerze halb hindurch zu stecken.

Rechts sieht man das Innenleben des Bahnhofs:
Der Lautsprecher für die richtig zu ortenden Ansagen und 6 Weihnachtsbaum-Lämpchen (2 Ketten zu je drei Stück) für die Beleuchtung.
Das ganze Innenleben verschwindet, wenn man den Bahnhof darüber stülpt und die Beleuchtung sieht sehr schön aus.

Naturkatastrophe in Mobanien

Der Berg kurz vor dem Ausbruch des VulkansDer ganze Gipfel ist weg gesprengt wordenEs ist von einer schrecklichen Naturkatastrophe zu berichten, die Mobanien heimsuchte.

Der lange als erloschen gegoltene Vulkan brach eines Tages im Mai 2008 plötzlich wieder mit neuen Aktivitäten aus, nachdem Seismologen schon längere Zeit vorher aufgrund der tiefen Risse in seinen Flanken ein solches Ereignis erwartet hatten. Es kam zu einer ungeheuren Explosion, die den ganzen Berggipfel fort sprengte.

Gleichzeitig entstand ein gewaltiger Sturm, dessen Sogwirkung die Vulkanasche von der Landschaft fern hielt aber auch zwei Bewohner vom Stamme der Preiser glatt davon fliegen ließ. Als sich alles beruhigt hatte, sah der ehemals friedliche Berg aus wie in einer Filmszene aus "Herr der Ringe", dem dunklen Land "Mordor".

Die Mitarbeiter der Deutschen Reichsbahn brauchten viele Monate, um die Reste des gesprengten Gipfels von den Schienen zu räumen.

Herr der Ringe, Teil III Mordor - NeuseelandDie Natur bringt alles wieder in OrdnungEine solche Vulkanlandschaft ist in Wirklichkeit recht selten, da weg gesprengte Berge zum Glück nicht ständig vorkommen. Links ein original Bild aus dem dritten Teil des Films - gedreht in einem Nationalpark auf der Nordinsel von Neuseeland, wo vor (erst) 2.000 Jahren ein vergleichbarer Vulkanausbruch passierte. Eine wahrhaftig unwirkliche Mondlandschaft! Kann man so etwa in einer Modellbahn nachbauen?

Aber zum Glück dauerte es in Mobanien nur etwa 100.000 Jahre, bis die Natur die Landschaft wieder so geformt hatte, wie es sich der Modellbahner wünscht.

 

"Und was lernt uns das?"

  1. Seismologische Ereignisse lassen sich selbst heute nur sehr ungenau vorher sagen.
     

  2. Wenn eine Landschaftsszene nicht gut gelungen ist, sollte man sie ruhig beherzt wieder abreißen und neu gestalten.
    Wichtig ist dabei, wegen des unvermeidlichen Drecks einen Staubsauger direkt an die Säge zu halten und auf die Preiserlein aufzupassen.

    Da ich im Laufe der Zeit meine eigene Technik ein wenig weiter entwickelt habe,
    hier noch einmal eine Fotostrecke beginnend Anfang 2008:

    Alles noch ziemlich roh auf der rechten Seite
    Alles noch ziemlich roh auf der
    rechten Anlagenseite

    Tunnelportale und Viadukt sind aufgestellt
    Tunnelportale und Viadukt sind aufgestellt

    Die Galerie in der Mitte
    Die Galerie in der Mitte

    Abdeckung mit Fliegengitter aus Alu und Kunststoff
    Abdeckung mit Fliegengitter
    aus Alu und Kunststoff


    Erster Schichtauftrag


    Anschlüsse gestalten,
    Tiefengrund, helle Farbe

    Farbauftrag, Felsen auswaschen
    Farbauftrag, Felsen auswaschen

    Begrasung
    nach der Begrasung

    Bepflanzung
    Bepflanzung, Detailarbeit und
    Anschluss des Bergbahnhofs

    letzter Bauabschnitt
    der letzte Bauabschnitt 2009:
    Alu-Fliegengitter zum Modellieren

    Farbbehandlung
    Felsen eingebaut und
    farblich behandelt

    Fertigstellung des letzten Abschnitts
    der letzte Bauabschnitt
    ist fertig!

    ein Panorama der ganzen Anlage

    Panoramabild der ganzen (fast) fertigen Anlage im August 2009
    Klicken Sie auf das Bild und dann noch einmal auf das Vollbild. Dann erscheint es in voller Größe!

Gestaltung eines Eisenbahn-Hintergrundes

Ich habe einen echten Künstler kennen gelernt, der Spaß daran hat, mal ein ganz besonderes Werk zu schaffen. Hier finden Sie das Tagebuch über die Entstehung.

Aber es half alles nichts:
Verkauf (!!!) meiner Anlage

 


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