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Modellbahn
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Eigentlich ist eine schöne
Hintergrundkulisse ein absolutes "MUSS" für eine Modellbahn,
die das Auge überzeugen soll.
Andererseits ist das gar nicht so einfach:
Wer seine Anlage an der Wand entlang baut, hat es noch am leichtesten. Er kann einen Streifen Sperrholz direkt über der Anlage an die Wand tackern und den bemalen - wer das kann! - oder mit einer fertigen Kulisse bekleben, die es in vielfacher Form zu kaufen gibt. Es gibt von Busch-Modellbau auch eine CD mit Bilddateien, die man beliebig mit einem Bildbearbeitungsprogramm aneinander setzen und mit einem Tintenstrahldrucker ausdrucken kann.
Der Vorteil ist, dass mit etwas Kombinatorik sehr schöne Bildreihen entstehen, die man zu seiner Bahn passend auswählen kann. Der Nachteil ist, dass die Tinte oft nicht farbecht und sicher nicht wasserfest ist, dass die Kulisse im DIN A4-Drucker nur 30 cm hoch ist und dass man alle 20 cm eine Klebekante sieht.
Wer dagegen eine Anlage hat, um die man
herum laufen kann, kommt mit gedruckten Bildchen nicht weiter. Hier ist
eine großzügige, mehrere Quadratmeter
große Gestaltung notwendig, oder man lässt es gleich
ganz sein. Zwar hat eine meiner Töchter durchaus ein
Maltalent, aber sie wollte sich nicht daran wagen, wenigstens einen
blauen Himmel mit Wolken zu malen. Und ich selbst? Nein wirklich, man
muss seine Grenzen kennen!!!
Was tun?
Ich habe fast 4 Jahre lang immer mal wieder herum gefragt, ob es nicht irgendwo einen Hobbymaler gibt, der Lust dazu hat, mal was ganz ungewöhnliches zu malen in einer Größe, wie es sich niemand ins Wohnzimmer hängen kann. Und irgendwann traf ich auf Stefan Naerger aus Bielefeld, der sich genau als "Illusionsmaler" selbstständig machen wollte und Spaß an solch einer Aufgabe hatte, um dadurch auch etwas bekannt zu werden. Als Illusionsmaler zaubert er Ihnen sonst die Toskana in Ihren Flur oder stützt Ihre Wohnzimmertür mit griechischen Säulen ab. Hier geht es nun "nur" um eine Voralpenlandschaft, aber wer das Talent hat, macht sich auch davor nicht bange.
Und so haben wir alle jetzt die tolle Möglichkeit bei der Entstehung meines Eisenbahnhintergrundes dabei zu sein, und ich habe immerhin schon eine Skizze gesehen, wie Stefan sich das fertige Bild vorstellt. Dabei komme ich gerade aus dem Keller, nachdem ich die letzte der 3mm Sperrholzplatten an die Wand geklebt und getackert habe. Mein schöner Signalflügel musste deshalb umziehen. Jetzt steht eine glatte Fläche von 13 Quadratmeter zur Verfügung. Das ist fast so groß wie die berühmte "Nachtwache" von Rembrandt.
Hier also das Tagesbuch von der Entstehung eines Eisenbahn-Hintergrundes, einem "frühen Naerger":
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Es war ein spannendes Erlebnis zu sehen, wie dieses große Bild entstanden ist. Für Stefan Naerger war es genauso eine Herausforderung und zwar weil er in einem 40 cm breiten Gang direkt vor der Wand stehen musste und nicht ständig zwei Schritte zurück treten konnte, um die Perspektive zu korrigieren. Er ist wohl im Laufe der Wochen ein paar Kilometer um meine Anlage herum gelaufen, um immer genau mein fertiges Landschaftsmotiv in seinem Bild fortzusetzen. Und dann entsteht eben so etwas wie das Foto, wo er förmlich aus der Anlage heraus zu wachsen scheint, ohne dass sofort auffällt, wo die Bahn aufhört, wo das Bild anfängt und dass dazwischen noch ein Gang ist. Immerhin hat ihm die ganze Aktion sichtlich Spaß gemacht.
Ich habe es ja nicht gemalt, und so ist es keine "Selbstbeweihräucherung" zu sagen, dass solch eine Hintergrundbemalung ziemlich einmalig sein dürfte!
Es ist jetzt frustrierend, wenn jeder neue Besucher in meinem
Keller als erstes fragt: "Wow, wer hat Dir das denn gemalt?"
Wohlgemerkt: "Dir gemalt!" - dass ich das selbst gemacht haben
könnte, traut mir zu Recht niemand zu!
Es geht mir jetzt ähnlich wie seinerzeit dem Prince Charles
von England, als er noch mit "Lady Di" verheiratet und auf Staatsbesuch
war. Da haben auch alle nur auf seine schöne Frau geschaut,
und ihn hat niemand beachtet.
Ich will damit sagen:
Jetzt ist es zuerst der Hintergrund, der ins Auge fällt. Die
Eisenbahn kommt später!
Ich selbst gehe abends oft in den Keller, stelle mich an mein Stellpult
und staune mein Bild an. Es ist einfach faszinierend schön!
Hier die Anschrift des
Künstlers:
Stefan Naerger
Graschenfeld 22
33699 Bielefeld
Tel.: 0170 7384687
Wenn Sie auch solch ein Hintergrundbild haben möchten und nicht zu weit weg wohnen, rufen Sie ihn einfach an. Falls Sie aber lieber die römischen "Caracalla-Thermen" aus Ihrem Badezimmer gemacht haben möchten, kann Ihnen Stefan die auch liefern!
Aber die Geschichte ist noch nicht zu Ende, denn ich hatte ja Ende 2010 meine schöne Anlage verkauft - nur, um eine neue zu bauen. Natürlich blieb das Hintergrundbild bestehen, aber ebenso natürlich war es für die neue Anlage zu klein und musste an einigen Stellen auch korrigiert werden. Und so fing Stefan Närger wieder an:
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Von Sonnefeld führt ein Wanderweg ins Gebirge |